Juice up your Tweed Princeton

Hallo liebe Leser, zunächst möchte ich allen treuen Lesern und auch allen neuen Interessierten ein gesunden und frohes neues Jahr 2018 wünschen und mich zeitgleich sehr für das mir und meinen Beiträgen entgegengebrachte Interesse bedanken. Dankeschön!

Gleichzeitig möchte ich mich bei allen Kunden des letzten Jahres für Euer Vertrauen und Eure Aufträge bedanken, ihr sorgt dafür, dass ich tun kann, was ich liebe. Danke auch dafür.

Der heutige Beitrag ist ein Artikel zu einem aktuellen Auftrag: Ich wurde von Markus Bak gebeten dabei zu helfen, seinen 1957er Fender Tweed Princeton zu optimieren.

Markus spielt vornehmlich eine ES-335 und liebt diesen Tweedsound seines Amps allerdings sind ihm die Clean-Reserven und die Klarheit des Amps aktuell zu gering. Er wünschte sich einen etwas klareren und stabileren Ton.

Vielleicht vorneweg einmal eine kurze Übersicht, um was es sich hier handelt: Es geht hier um einen kleinen Tweed Combo mit Namen Princeton und der Schaltung 5F2. Im Combo ist ein 8“ Speaker verbaut, den Markus aktuell gegen einen P8R ausgetauscht hatte. Der Amp ist Single-Ended und arbeitet mit einer 12AX7 Vorstufen- und einer 6V6 Endstufenröhre, sowie ist eine 5Y3 Gleichrichterröhre verbaut.

Es gibt zwei Eingänge, einen Tone- und einen Volumeregler. Wie bei vielen seiner Brüdern, dem Champ oder auch dem Deluxe ist hier ein NFL, ein Negativ Feedback Loop verbaut, der dabei hilft, den Sound am Ausgang zu linearisieren.

Was kann man hier tun, wenn man die Schaltung nicht verändern will?

1. Meiner erste Idee war, die Spannung im Amp zu erhöhen. Dies kann man prima durch den Einsatz einer GZ34 erreichen, die viel effizienter arbeitet als ihr Pendant die 5Y3. Hier muss man unbedingt beachten, dass der Heizstrom beider Röhren sich nicht unterscheiden, denn sonst überlastet man den Trafo. Hier ist das easy, da die GZ34 hier sogar leicht unterhalb der 5Y3 liegt. Die mit dem Einsatz der GZ34 resultierende höhere Spannung schafft im Grundsatz etwas mehr Headroom im gesamten Amp. Als Regel gilt,

„je geringer die Spannung, umso einfacher geht der Amp in die Übersteuerung (Overdrive)“

Wenn wir jetzt also die Spannung erhöhen, vermindern wir die Fähigkeit zu übersteuern und damit gewinnt der Amp Headroom. Soweit so gut, das ging schon mal in die richtige Richtung und cool, das Markus die ganz Zeit dabei war und spielte. Ich konnte also die ganze Zeit mit seinem Feedback arbeiten und seine Ohren nutzen.

2. Meine nächste Idee war, die Verstärkung im Preamp zu verringern. Die verbaute 12AX7 hat von allen klassischen Röhren das meiste Gain, also ging es jetzt darum mit der erhöhten Spannung eine Röhre zu finden, die genug Mojo im Sound lässt aber dennoch klarer klingt. Markus und ich probierten uns jetzt durch 12AT7, 12AY7 und 12AU7 und kamen beide überein, dass eine 12AY7 zu wenig Gain hat, eine 12AT7 genau richtig tönte.

3. Die letzte Idee war, die 6V6 Endstufenröhre gegen eine 6L6 auszutauschen. Auch hier ist absolut wichtig den Heizstrom zu beachten. Beide Röhren haben einen identischen Heiztrom, weshalb dies unkritisch ist. Diese Maßnahme soll bewirken, dass die stabiler tönende 6L6 noch mehr zu dem cleanen Sound beitragen sollte. Wir probierten das und stellten fest, dass wir jetzt zuweit vom angestrebten Sound abgewichen waren. Es klang zu clean und stabil, der Mojo war weg.

Abschließend gingen wir von der Konstellation GZ34, 6V6 und 12AT7 zurück auf die Eingangskonfiguration und waren beide sehr überrascht, wieviel Schleier wir da hörten und bauten es schnell wieder um. Markus war happy und freute sich über ein echtes Upgrade seines Sounds und ich war happy, das alles so gut rausgekommen war.

Ich freue mich schon auf den nächsten Blog aus der Praxis. Ich freue mich über Kommentare und Fragen zum Artikel.

Bis bald, lasst es Euch gutgehen.

Jan

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